EINE TOLLE STIMMUNG
Sommerfest 2022:
Stilvolle Verabschiedung des scheidenden Intendanten.
Am Sonntag, den 12. Juni 2022, lud die Gesellschaft der Musik-und Theaterfreunde Münsters und des Münsterlandes zum Sommerfest in den Innenhof des Theaters. Die Ruine des Romberger Hofes bot die adäquate Kulisse für eine Veranstaltung der besonderen Art. Denn es galt an diesem Abend zum einen Abschied zu nehmen von Dr. Ulrich Peters, der das Theater Münster zehn Jahre lang geprägt hat, und es wurden zum anderen die Preise für besondere Leistungen am Theater an vier Akteure des Hauses verliehen.
Über 150 Gäste waren der Einladung gefolgt. Neben den Mitgliedern der Gesellschaft der Theaterfreunde, waren dabei die Freunde des Landesmuseums besonders stark vertreten. Beide Vereine verbindet eine enge Zusammenarbeit, die sich gerade auch in gegenseitigen Einladungen zeigt. Die jeweiligen Vorsitzenden Dr. Wolfgang Weikert und Matthias Lückertz waren sich einig darin, dass diese Beziehung zwischen Liebhabern der bildenden und der darstellenden Kunst weiter vertieft werden müsse, zum Beispiel durch ein gemeinsames Fahrtenprogramm.
In seiner Begrüßungsrede erinnerte Dr. Weikert an den Slogan „Theater tut Not“, der die Münsteraner nach dem zweiten Weltkrieg für den Bau eines neuen Theaters motivieren sollte. Zwar unter veränderten Umständen gelte dieses Motto auch heute, gehe es doch darum, das Publikum für die Theater und Museen zurückzugewinnen, was nach über zwei Jahren Corona kein leichtes Unterfangen sei. Gelitten habe in dieser Zeit insbesondere auch das gesellschaftliche Miteinander, so erscheine gerade ein Sommerfest unter Gleichgesinnten geeignet, wieder etwas näher zusammenzurücken und etwas wiederzuerlangen, was wir zu verlieren drohen. Der Mensch könne schließlich nicht dauerhaft im Krisenmodus verharren, so Dr. Weikert.
Bei der musikalischen Begleitung hatte man sich bewusst für die Gestaltung durch den Theaterchor entschieden, als Zeichen ganz besonderer Wertschätzung gegenüber diesem so wunderbaren Klangkörper. Chordirektor Anton Tremmel hatte zusammen mit den Sängerinnen und Sängern einen bunten Strauß musikalischer Ohrwürmer ausgewählt, die solistisch vorgetragen wurden, jeweils anmoderiert vom Chorleiter und von Regine Andratschke, die wieder in ihrer unnachahmlichen Art durch den Abend führte.
Neben der Würdigung von Dr. Ulrich Peters für zehn unvergessliche Jahre äußerst verdienstvoller Arbeit am Hause, wurde auch der Inspizient Tomasz Zwozniak verabschiedet. Tomasz, wie ihn alle nur nennen, war fast vierzig Jahre der unsichtbare Chef der Bühne, ohne den nichts lief. Er war der gute Geist des Ensembles und erfreute sich großer Beliebtheit.
Zweimal musste Corona bedingt die Preisverleihung durch die Theaterfreunde entfallen. Nun, während des Sommerfestes hatte man endlich wieder Gelegenheit, in gebührendem Rahmen an die alte Tradition anzuknüpfen.
Den Preis für Nachwuchskünstler erhielt Rose Lohmann, die ihr großes Talent in der auslaufenden Spielzeit vielfältig unter Beweis stellte. Frank-Peter Dettmann erhielt den Preis in der Sparte „Schauspiel“. Er habe immer wieder die unterschiedlichsten Rollen im breiten Spektrum des Repertoires überzeugend zu verkörpern vermocht, so eine Passage aus der Laudatio. Ebenfalls aus der Sparte „Schauspiel“ kommt der Preisträger Joachim Foerster, dem es beständig meisterhaft gelang, die Ambivalenz der dargestellten Charaktere eindrucksvoll hervortreten zu lassen. Der Preis für „besondere künstlerische Leistungen“ ging an Thorsten Schmid-Kapfenburg, der wie nur wenige Andere im Musiktheater sowie im Konzertbetrieb Kontinuität und gleichbleibend hohes Niveau verkörpert. Das gelingt ihm nicht nur als versiertem Dirigenten oder Begleiter, sondern auch als höchst produktivem Komponisten, wie er in der zu Ende gehenden Spielzeit mit der Oper „Galen“ höchst eindrucksvoll unter Beweis stellte.
Gänsehautfeeling kam auf als der Chor am Ende der Veranstaltung das „Dankeschön Lied“ intonierte. Das ließ dann auch den scheidenden Intendanten nicht kalt.